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(Sozusagen) über das Heimwerkeln

homeoffice.jpgUnter den Säuen welche durch die medialen Dörfer getrieben werden ist seit neuestem das Home Office - das Arbeiten als Angestellter vom heimischen Büro aus - wieder vertreten, und zwar mit einem negativen Vorzeichen. Bei Yahoo, einem Unternehmen mit langjähriger Home-Office-Tradition, wurden die Mitarbeiter wieder an ihre (nichtheimischen) Bürotische gerufen, weil dort wohl einige Dinge ordentlich aus dem Ruder gelaufen sind. Und als hätten sie darauf gewartet (was sie wahrscheinlich haben) schlagen nun als Antwort diverse Personalverantwortliche quer durch die Wirtschaft ihre Zähne in das ach so moderne Konzept und jammern über Kontrollverlust, Schönrechnerei und den allgemein vertrauensunwürdigen Angestellten, der sich Zuhause dem Lenz allgemein sowie einer wachsenden inneren Distanz zum Konzern hingibt.

Zum Glück gibt es auch weiterhin positive Stimmen in der Kakophonie an Meinungen. So hat ein Artikel der Süddeutschen neulich eine Lanze für das Home Office gebrochen und stellte die Vorteile, wie ich finde recht präzise (wenn auch wieder tendentiell zu schönfärberisch) heraus. Ich selbst als langjähriger partieller "Heimarbeiter" kann nicht anders, als mal ein paar bescheidene Worte beizusteuern.

Lego Universe vs. Minecraft

Zwei Spiele mit vergleichbaren Prinzipien die ungefähr zur selben Zeit auf den Markt kamen. Zwei ungleiche Rivalen als Hersteller, ein gigantisches Konglomerat gegen eine verschwindend kleine Noname-Schmiede. Eines der beiden Spiele ist ein Flop und wird demnächst eingestellt. Eines ist der womöglich größte Erfolg eines Spieles seiner "Gewichtsklasse" den es jemals gegeben hat.

Ein denkwürdiges Lehrstück darüber, wie die Dinge heute funktionieren, bzw. wie eben auch nicht.

legouniverse.png

Lego Universe

  • Eine Art Online-"Action-Adventure/Rollenspiel" in dem es darum geht Questen in einer weitestgehend offenen Welt zu lösen und Lego-Steinchen für den Bau eigener Bauwerke zu verdienen.

  • Die Software wurde von der "LEGO group" selbst in Auftrag gebeben, von einem Entwicklungsstudio namens "NetDevil" entwickelt und von "Warner Bros Interactive Entertainment" publiziert. Ziel war es scheinbar, eine Art "World of Warcraft" für jüngere Spieler zu schaffen  welches auch kreative Elemente enthält.

  • Laut diesem Blogpost eines Entwicklers hat die Entwicklung 5 Jahre gebraucht und um die 250 "Personen" waren daran beteiligt. Darf man den dortigen Vergleich mit den Produktionskosten des Filmes "Avatar" wörtlich nehmen, so war ein Budget von "weniger als 30 Mio. Dollar" (aber dann offensichtlich nicht sooo viel weniger als das) verfügbar.

  • Da es sich um ein Online-Spiel handelt steht der Client-Software ein "LEGO Universe Server" entgegen, von der LEGO group selbst betrieben, auf welchem letztlich die Action stattfindet.

  • Das Spiel ging nach einer geschlossenen Alpha- (2009) und semi-offenen Beta-Phase (2010) letzlich im Oktober 2010 online. Es gibt einen kostenlosen "free to play-Bereich, dem allerdings wesentliche Features und "Welten" verschlossen bleiben. Ansonsten kostet der Zugang zum Server monatlich ca. 10 Euro.

  • Stand November hat es Lego Universe auf "bis zu zwei Millionen Spieler" gebracht und ist damit für LEGO ein kommerzieller Fehlschlag. Daher wird der LEGO Universe Server im Frühjahr 2012 ohne Wiederkehr abgeschaltet

minecraft_logo.png

Minecraft

  • Gehört zum Genre der so genannten "Sandkasten-Spiele" welche kaum ein konkretes Spielziel jenseits des Auslebens von Kreativität besitzen. In einer zufallsgenerierten Welt die nur aus kleinen Blöckchen unterschiedlichster Materialen besteht bestreitet man sein Spiel-Leben indem man eben jene Blöckchen umbaut, verarbeitet, zu größeren Dingen zusammenbaut. Jenseits dessen, dass man sich gegen gewisse Monster schützen und Nahrung finden bzw. herstellen muss kann man sich mit dem Bau von Eigenheimen oder Apparaturen beschäftigen, bzw. damit die Spielwelt zu erkunden.

  • "Erfunden" wurde Minecraft ursprünglich von einem einzelnen Entwickler namens Markus Persson. Seine Motivation: Eine Mischung aus den Prinzipien mehrerer anderer, bekannter Spiele herstellen die er selber gern spielen würde. 2009 ging die Entwicklung los. Später gründete Persson eine Firma namens Mojang die heute neun Personen beschäftigt und neben Minecraft an weiteren zukünftigen "Independent-Spieltiteln" arbeitet.

  • Minecraft kann als lokales Spiel aber auch in einer Mehrspieler-Onlinewelt gespielt werden. Jedoch betreibt der Hersteller selbst keinen Server sondern stellt lediglich die Server-Software zur Verfügung, welche Interessierte zum Betrieb eigener Server benutzen können. Das hat man laut minecraftservers.net bereits über 5.000 mal  in der Form öffentlich zugreifbarer Server getan.

  • Das Spiel ist bis heute nicht "fertig" sondern befindet sich in einer langgedehnten offenen Apha-/Beta-Phase. Interessierte können Minecraft bereits seit 2009 zu einem reduzierten Preis (einmalig 10 € bei Alpha, später 15 € bei Beta-Status) kaufen und loslegen. Erst in einer Woche wird es eine "echte" Release-Version geben, mit welcher der Preis mit einmalig 20 € pro Benutzer seinen Endstand erreicht. Jeder Kauf berechtigt zu allen weiteren Minecraft-Updates "auf Lebenzeit". Wer also schon zur Alpha-Zeit zugeschlagen hat darf ohne weitere Kosten auf Beta- sowie später Release-Version umsteigen.

  • Stand heute haben über 4 Millionen Benutzer Minecraft gekauft, womit man den Rahmen des Erlöses "pro Kopf" zumindest grob einschätzen kann. Zukünftig wird das Spiel auch auf Android bzw. für die XBox 360 portiert. Es wird spannend wie viele Käufe man darüber noch wird absetzen können.

  • Um zu begreifen, inwiefern Minecraft jenseits des kommerziellen Erfolgs ein echtes "Internet-Phänomen" geworden ist genügen flüchtige Blicke über das aktuell 1.300 Seiten starke Minecraft-Wiki, das Minecraft-Museum sowie die News und Filme des Community-Forums.


Gut, der Vergleich hinkt an einigen Stellen. So versuchte Lego Universe Kinder als neue potentiellen "MMORPG"-Kunden zu gewinnen, ein Vorhaben bei dem niemand wissen konnte wie gut das funktionieren würde. So schätze ich ist das Projekt nicht zuletzt an den (teils natürlich begründeten) Ressentiments der Elternschaft gescheitert. Minecraft hat von Anfang an gezielt die Geek-Demographien angesteuert, also jene experimentierfreudige, technikfeste Klientel bei welcher - Aufmerksamkeit vorausgesetzt - Originalität schon fast die halbe Miete ist. Es bedurfte "nur noch" einer brillianten Umsetzung mit begeisterndem Gameplay.  Interessant wird hier zu sehen sein, ob das fertige Release erneut einen Kaufschub auslösen wird. Ich würde schätzen dass die Zielgruppe überwiegend bereits vorher zugeschlagen hat und ein weiterer Schub ausbleibt. Aber man hat ja noch die anderen Spiel-Plattformen in der Hinterhand, bei denen ich eher auf neues Verkaufs-Potential tippe.

Nochmal zum Thema Kinder: Ich will damit nicht gesagt haben dass Minecraft kinderuntauglich ist. Ich denke dass man es relativ bedenkenlos auf nicht allzu ängstliche Heranwachsende loslassen kann (ja, es gibt Zombies und Skelette in dem Spiel, aber mal ehrlich...). Bei kontrolliertem Konsum halte ich es sogar für einen grundweg positiven, kreativen Zeitvertreib, was wohl selbst einige Lehrer so sehen (wenn auch vielleicht etwas übereuphorisch). 

Mein eigener 9-jähriger Sohn sowie seine 12-jährige Schwester spielen es jedenfalls mit Begeisterung (und da ihr Vater "technikfest" ist gemeinsam auf einem privaten Minecraft-Server). Seine Schnupperversuche im Lego Universe - sowie die zwischenzeitliche Begeisterung dafür (und letztlich die Enttäuschung darüber dass wir ihm das Abo verweigert haben) - hat er längst vergessen.

Kinder-Abzocke mit Methode: habbo.de

Eine Freundin unserer Tochter brachte es sozusagen "ins Haus": Die Kinder-Community "habbo.de", so eine Art Online-Community für Kinder, in welcher man in Zweieinhalb-D-Grafik durch die Gegend rennt, mit anderen chattet und sich über weitere größtenteils sinnfreie Betätigungen zerstreut. Harmlos, so scheint es, und inhaltlich ist es das wohl auch. Jedenfalls trafen sich die beide dort nun "online" und verbrachten so einige Zeit. Zugegeben mehr Zeit als uns dann letztlich lieb war, weswegen wir den Konsum "künstlich begrenzen" mussten.

Danke für die Warnung, trotzdem die Rote bitte!

Matrix Philosophy - Blue or red pill?

Erinnert mich an die diversen Male in Konversationen bei denen ich mich regelrecht dafür rechtfertigen musste, warum ich mich für Sachen wie Quantenphysik, Astronomie etc. interessiere. Jetzt habe ich eine schöne Metapher mit der ich antworten kann (auch wenn ich den Film eigentlich garnicht mag).

"Was bringt einem der ganze Quatsch? Wozu will man das wissen?"

"Ja, hm....sag mal, kennst du den Film 'Matrix'? Also ich bin jetzt kein wirklich großer Fan davon, aber es gibt da diese..."

Gehalt per Torrent

Spreeblick über die Piratenpartei:

Die Piratenpartei hat weniger weibliche Mitglieder als gayromeo.de und besteht zur Hälfte aus Nullen. Sie gehört neben der RRP (Rentnerinnen und Rentner Partei), Den Violetten (für spirituelle Politik), der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei), der BP (Bayernpartei) und der PBC (Partei Bibeltreuer Christen) zu den heißesten Anwärtern auf Stimmen. Die Piratenpartei möchte – ganz im Sinne ihres Namens – die klassische Politik entern, weshalb ihre Mitglieder mehrmals täglich die Enter-Taste drücken um sich politisch zu betätigen.

Anhänger der Piratenpartei sehen sich als Datenschützer und bieten daher allen Musik-, Film- und Software-Daten Schutz auf ihrer Festplatte. In Bezug auf Politiker sind die Piraten gegen patente.

Im Fall des Erreichens eines Wahlergebnisses von über fünf Prozent plant die Piratenpartei mit derjenigen Partei zu koalieren, die ihr Bundestagsdebatten per Jabber-Chat, komplett anonymisierte Parlamentsabstimmungen per Klick und die Auszahlung von Sozialleistungen via P-2-P zusichert. Das muss aber alles vorher noch in einem Wiki entworfen, diskutiert, revidiert, in einem neuen Wiki zusammengefasst, erneut diskutiert, zur Löschung beantragt und danach als Mashup unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden, damit es danach in einem Wiki diskutiert werden kann. Das Einkommen der Abgeordneten der Piratenpartei wird Open Source sein und monatlich per BitTorrent verteilt.

Aber auch der Rest unserer Parteienlandschaft bekommt sein Fett weg. Sehr lesenswert.

Männer mit (Film-)Kameras

Gehen mir royal auf den Sack.

Beim Einschulungsgottesdienst deines Sohnes, während alle Kinder sich um Kreis um den Altar versammeln um vom Pfarrer gesegnet zu werden, bilden sie einen zweiten, äusseren Kreis um diesen "erhabenen Moment" für ewig festzuhalten (und sich dann vermutlich nie wieder anzusehen) und schirmen damit die Kinder von der Sicht aller anderen Eltern ab. Die dezente Aufforderung des Pfarrers der Zeremonie ihr Recht auf Würde zu gewähren wird beflissentlich überhört. Vielleicht sollte sie das nächste mal etwas weniger dezent ausfallen.

Später bei der Einschulung selbst nehmen sie jeden auch nur so trivialen Augenblick mit auf ihre Bänder und Festplatten, ob es die Begrüßungs-Aufführung der älteren Klassen, die Vorstellung der Klassenlehrer oder der Aufruf JEDEN EINZELNEN Kindes zur jeweiligen Klasse ist.

Sie haben all diese Ereignisse für die Ewigkeit festgehalten. Aber eigentlich waren sie selbst nie aus erster Hand wirklich "dabei". Alles haben sie permanent nur über ihren Mini-LCD-Bildschirm wahrgenommen, verzweifelt bemüht die "Action" immer in die Bildmitte zu bekommen, waren immer nur Konsument. War die Schultüte eigentlich blau oder grün? Keine Ahnung, schauen wir mal auf dem Film nach...

Nennen wir euch das was ihr seid: Kinder mit teuren Spielzeugen die nur eine weitere Gelegenheit sehen dieses Lieblingsspielzeug zu verwenden. Die Ereignisse interessieren euch einen Dreck. Wenn ihr davon erzählt werdet ihr nicht sagen wie niedlich euer Zögling mit dem noch viel zu großen Tornister aussah, ihr werdet erzählen wie toll euch jetzt die Überblende von der "Gottesdienstszene" auf die "Einschulungsszene" gelungen ist. Und alle im Wohnzimmer werden beflissentlich nicken und innerlich stöhnen weil noch eine weitere Stunde trivialer Menschen-Stehen-Herum-Szenen zu bewältigen sind. Ist ja auch irrsinnig spannend die ganze Sache nochmal per Kamera-Tunnelblick in epischer Breite nachzuverfolgen. Hätten es da nicht ein paar Fotos auch getan?

Ich bin natürlich grundsätzlich kein Feind davon, erinnerungswürdige Ereignisse irgendwie festzuhalten, mache ich natürlich auch. Aber erstens ist gerade hierbei weniger oft mehr, und vor allem: Wenn ich merke dass durch mein Filmen/Fotografieren das Ereignis selbst für mich oder andere verhagelt wird, dann habe ich doch die "menschliche Größe" es einfach sein zu lassen und konzentriere mich lieber darauf dieses Ereignis direkt und vollkommen und bewusst zu erleben.

Aber bei Leuten die erleben nicht mehr von konsumieren unterscheiden können, ist die Hoffnung auf diese Einsicht wohl zuviel verlangt.

Rant Ende.

Gequake

Was für ein schöner Spruch - gerade in der ZDF-Anstalt aufgeschnappt - zum Thema der Zwangsenteignung von HRE-Aktionären und deren Gegenwehr sowie der Finanzkrise generell und der daraus zu ziehenden Lehren:

"Wer einen Sumpf trockenlegen will darf nicht die Frösche fragen."

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(von shoeboxblog.com)

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