Warum sind XML-Datenbanken in ihrer Entwicklung und ihrer
Akzeptanz stecken geblieben? Ich denke, es hat damit zu tun dass sie
es einem Experten für relationale DBMS schwer machen, sie zu
mögen. Ihm müssen sie wie ein ungeordneter Haufen von, in
sich selbst bereits desintegrierten, Daten vorkommen, die nicht in
der Lage sind selbst für ihre Integrität zu sorgen. Von
einem relationalen Datenbanksystem erwartet man starre Formen und
Regeln, die Fähigkeit einer Datenbank selbst über ihre
Relationen zu wachen und alle Verstöße dagegen zu
bestrafen. Und, ach ja, ohne Transaktionen geht schonmal garnichts.
Zudem, dass habe ich im vorherigen Artikel über XML-Datenbanken
bereits erwähnt, verfügen RDBMS-Experten über eine weitgehende
Immunität gegenüber der Nachteile relationaler Systeme und den
daraus notwendigerweise erwachsenden Komplexitäten. Aus ihrer
Perspektive gibt es keinen Grund an der Omnipotenz relationaler
Systeme zu zweifeln. Die Tatsache, dass die objekt-relationale Brücke zwischen
Anwendungen und Datenbanken, bzw. die Problematiken hinter diesem
"Medienbruch", heutzutage zur grossen Gretchenfrage über
Wohl und Wehe neuer Systeme wird entzieht sich
in der Regel ihrer Wahrnehmung.