Freier Wille
Wer auch immer sich für dieses Thema wissenschaftlich interessiert wird folgende Testkonstellation kennen:
Einer Person wird in einem abgeschotteten Raum ein Gerät mit einem Knopf in die Hand gedrückt. Ihm wird eingebläut, er solle den Knopf zu einem zufälligen Zeitpunkt, den er selbst auswähle drücken. Desweiteren werden Elektroden an seinem Schädel befestigt, welche die Hirnaktivitäten während der Testspanne aufzeichnen und einen Abgleich mit den tatsächlich getroffenen Aktionen ermöglichen.
Die Person drückt zu ein paar willkürlich ausgewählten Zeitpunkten den Knopf. Bei der Analyse der Zeitpunkte und dem Vergleich mit den Gehirnaktivitäten sind die Forscher erstaunt, dass die Hirnaktivität bereits wesentlich früher beginnt als zu den Zeitpunkten der Betätigung. Daraus leiten sie ab, dass:
a) Sich im Hirn ein so genanntes "Entscheidungspotential" unbewusst bildet, welches irgendwann zu der Entscheidung führt, den Knopf zu drücken. Dieses Potential ist also Ursache, die Entscheidung lediglich Wirkung
b) Der Freie Wille demzufolge lediglich eine Illusion ist, da Willensaktionen durch biologisch/neurologische Prozesse gesteuert werden.
Einer Person wird in einem abgeschotteten Raum ein Gerät mit einem Knopf in die Hand gedrückt. Ihm wird eingebläut, er solle den Knopf zu einem zufälligen Zeitpunkt, den er selbst auswähle drücken. Desweiteren werden Elektroden an seinem Schädel befestigt, welche die Hirnaktivitäten während der Testspanne aufzeichnen und einen Abgleich mit den tatsächlich getroffenen Aktionen ermöglichen.
Die Person drückt zu ein paar willkürlich ausgewählten Zeitpunkten den Knopf. Bei der Analyse der Zeitpunkte und dem Vergleich mit den Gehirnaktivitäten sind die Forscher erstaunt, dass die Hirnaktivität bereits wesentlich früher beginnt als zu den Zeitpunkten der Betätigung. Daraus leiten sie ab, dass:
a) Sich im Hirn ein so genanntes "Entscheidungspotential" unbewusst bildet, welches irgendwann zu der Entscheidung führt, den Knopf zu drücken. Dieses Potential ist also Ursache, die Entscheidung lediglich Wirkung
b) Der Freie Wille demzufolge lediglich eine Illusion ist, da Willensaktionen durch biologisch/neurologische Prozesse gesteuert werden.
Darüber wollte ich schon eine Weile lang schreiben (ob jetzt aus freiem
Willen oder nicht). Ich glaube, dieser Test - bzw. vielmehr seine
Interpretation - krankt daran, dass zuvor nicht definiert wurde, was
man sich denn unter freiem Willen wirklich vorzustellen hat.
Bekanntlich beeinflussen uns bei unseren tagtäglichen Entscheidungen ein ganzer Haufen Dinge. Momentane Gefühlslage, Erfahrungen, logische Evaluierung des Sachverhaltes, was auch immer. Dieser Test scheint davon auszugehen, dass all diese Einflüsse im Endeffekt den freien Willen lediglich verfälschen, dass sie uns in bestimmte Richtungen drängen. Daher wird der Testperson eine absolut sinnfreie Aktion aufgebürdert die absolut keinerlei Konsequenzen für sie hat und die ihr keinen Interpretations-Freiraum lässt. Nur unter diesen Umständen soll sich der absolut (motivations-)freie Wille entfalten können, bzw. ist er wissenschaftlich nachweisbar.
Und hier kommen wir zur Kernfrage die sich hier stellt:
Kann es einen freien Willen geben, ohne Kriterien, an denen er sich orientieren kann?
Mag sein dass dies eine Software-Entwickler-Sicht der Situation ist, aber ich glaube dass durch die Versuchskonstellation dem Willen der Testperson quasi "die Luft zum Atmen" genommen wird, weil er keinerlei Kriterium hat um einen Zeitpunkt rational zu wählen. Er funktioniert ohne Anhaltspunkte einfach nicht. Ich glaube dass kann jeder von uns nachvollziehen wenn wir uns bewusst machen, wann wir wirklich mal Entscheidungen treffen die vollkommen unvoreingenommen mehrere absolut gleichwertige Optionen beinhalten: Faktisch nie. Selbst wenn wir so absolut subjektive Dinge beurteilen wie, welche Blume schöner ist, ziehen wir ein ganzes Batallion an Kriterien heran, wie individuelles Ästhetik-Empfinden, Lieblingsfarben, etc.
Daher orientiert sich die Testperson in diesem Test letztendlich an ihrem eingebauten Zufallsgenerator, vulgo: ihrem "Bauchgefühl". Der freie Wille hat im Grunde die Fühler gestreckt und die Kontrolle an irgendetwas "darunter" abgegeben , dass die Entscheidung für ihn fällen kann.
Das gesagt glaube ich, dass die dargestellte Testkonstellation eigentlich auf etwas anderes zielt. Wenn dies der Umstand ist, der zu untersuchen ist, dann ist die Suche nach dem freien Willen ein Stellvertreterkrieg, der sich eigentlich um einen Nachweis der Existenz der menschlichen Seele dreht. Dort, wo alle (bio)logisch arbeitetenden Faktoren ausgeschaltet sind soll die Seele selbst die Schalter umlegen. Wie passend ist dieses Ergebnis für die aktuelle Wissenschaftler-Generation, deren aktueller Lieblingstrend es ist, den Menschen zu einer - faszinierenden - Maschine zu degradieren, die halt doch nicht mehr ist als die Summe ihrer Teile.
Ob sie nun im Endeffekt damit recht haben oder nicht. Dieser Test beweist in meinen Augen nahezu nichts.
Bekanntlich beeinflussen uns bei unseren tagtäglichen Entscheidungen ein ganzer Haufen Dinge. Momentane Gefühlslage, Erfahrungen, logische Evaluierung des Sachverhaltes, was auch immer. Dieser Test scheint davon auszugehen, dass all diese Einflüsse im Endeffekt den freien Willen lediglich verfälschen, dass sie uns in bestimmte Richtungen drängen. Daher wird der Testperson eine absolut sinnfreie Aktion aufgebürdert die absolut keinerlei Konsequenzen für sie hat und die ihr keinen Interpretations-Freiraum lässt. Nur unter diesen Umständen soll sich der absolut (motivations-)freie Wille entfalten können, bzw. ist er wissenschaftlich nachweisbar.
Und hier kommen wir zur Kernfrage die sich hier stellt:
Kann es einen freien Willen geben, ohne Kriterien, an denen er sich orientieren kann?
Mag sein dass dies eine Software-Entwickler-Sicht der Situation ist, aber ich glaube dass durch die Versuchskonstellation dem Willen der Testperson quasi "die Luft zum Atmen" genommen wird, weil er keinerlei Kriterium hat um einen Zeitpunkt rational zu wählen. Er funktioniert ohne Anhaltspunkte einfach nicht. Ich glaube dass kann jeder von uns nachvollziehen wenn wir uns bewusst machen, wann wir wirklich mal Entscheidungen treffen die vollkommen unvoreingenommen mehrere absolut gleichwertige Optionen beinhalten: Faktisch nie. Selbst wenn wir so absolut subjektive Dinge beurteilen wie, welche Blume schöner ist, ziehen wir ein ganzes Batallion an Kriterien heran, wie individuelles Ästhetik-Empfinden, Lieblingsfarben, etc.
Daher orientiert sich die Testperson in diesem Test letztendlich an ihrem eingebauten Zufallsgenerator, vulgo: ihrem "Bauchgefühl". Der freie Wille hat im Grunde die Fühler gestreckt und die Kontrolle an irgendetwas "darunter" abgegeben , dass die Entscheidung für ihn fällen kann.
Das gesagt glaube ich, dass die dargestellte Testkonstellation eigentlich auf etwas anderes zielt. Wenn dies der Umstand ist, der zu untersuchen ist, dann ist die Suche nach dem freien Willen ein Stellvertreterkrieg, der sich eigentlich um einen Nachweis der Existenz der menschlichen Seele dreht. Dort, wo alle (bio)logisch arbeitetenden Faktoren ausgeschaltet sind soll die Seele selbst die Schalter umlegen. Wie passend ist dieses Ergebnis für die aktuelle Wissenschaftler-Generation, deren aktueller Lieblingstrend es ist, den Menschen zu einer - faszinierenden - Maschine zu degradieren, die halt doch nicht mehr ist als die Summe ihrer Teile.
Ob sie nun im Endeffekt damit recht haben oder nicht. Dieser Test beweist in meinen Augen nahezu nichts.