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Meine Mac-Toolbox

Es ist nun annähernd ein Jahr ins Land gegangen seitdem unsere Software-Schmiede mit Mann und Maus auf Apple-Hardware und Software gewechselt ist. Ja, der Enthusiasmus ist (einer weitgehend zufriedenen) Abgeklärtheit gewichen und ein jeder hat jetzt einen Systemstand erreicht der keine größeren schwarzen Flecken bzgl. der notwendigen Tools mehr haben sollte. So ist es auch bei mir, und ich will kurz aufführen was ich in dieser Toolbox jenseits des allgemeinen Kanons von Quicksilver, Growl, NetNewsWire und Adium noch an eventuell weniger bekannten Schätzchen habe.
GrandPerspective

Ein innovatives Tool um einer zugemüllten Festplatte Herr zu werden. Zeigt grafisch die Platzverhältnisse der Verzeichnisse in einem Dateisystem an, so dass man erkennen kann wo der meiste Speicherplatz verbraucht wird. Da ich meistens vergesse, temporäre Kopien großer Dateien oder Downloads nach Verwendung zu löschen ist dies für mich überlebenswichtig.

iGTD

Unter Windows benutzte ich EverNote um meine Tasks zu verwalten. Das war wenig mehr als eine abhakbare Checkliste die darüber hinaus keinen Komfort bietet. iGTD ist dagegen ein "full-blown" Task-Manager mit Prioritäten, Kategorien, Notizen, Terminen und iCal-Synchronisation, kurz allem was man von so einem Tool erwartet. Gegenüber der iCal-internen Task-Verwaltung hat iGTD für mich den Vorteil der komfortableren Bedienung und Übersicht, sowie einiger ausgeklügelter Methoden um "mal schnell einen Task anzulegen". Letzteres geht sowohl per Hotkey als auch per Quicksilver.

iStat Menus

Die einzige wirklich nützliche Menubar-Erweiterung die ich gefunden haben. iStat Menus erweitert den "Systembeireich" des Menubars um diverse, einzeln zuschaltbare, Anzeigen. Zum Beispiel, so trivial das sein mag, um die komplett benutzerdefinierte Anzeige von Datum und Uhrzeit im Menü. Diese zeigt bei Anklicken ein kleines  aber praktisches Kalender-Widget an (in dem leider die iCal-Termine - noch - nicht aufgeführt werden). Darüber hinaus bietet es platzsparende Anzeigen von Systemmetriken wie Speicherverbrauch und CPU-Belastung als senkrechte "Gauge"-Grafik. Gerade bei letzterem ist hervorzuheben: Bei Anklicken der Grafik wird ein kleines Infofenster angezeigt welches direkt über die fünf aktuell prozessorintensivsten Tasks informiert. Allein das hat mir so manchen zeitraubenden Abstecher in den Aktivitätenmonitor erspart.

jEdit

Da unter MacOS wie unter Windows kein Texteditor mitgeliefert wird, der diese Bezeichnung wirklich verdient, gibt es hier wie da dutzende Freeware-Tools welche diese Lücke füllen wollen. Hier wie da bin ich auf keine bessere (kostenlose) Alternative gestoßen als der Java-basierte jEdit. Das mag subjektiv sein, weil ich mich bereits an dessen Bedienung gewöhnt habe. Die Feature-Liste spricht jedoch für sich:

  • jEdit ist "encoding-aware" (!= diverser anderer Mac-Texteditoren)
  • besitzt neben dem üblichen Cut/Copy/Paste/Find diverse fortgeschrittene Textbearbeitungs-, Auswertungs- und Such-Funktionen wie man sie z.B. von Windows' UltraEdit kennt
  • natives Syntax-Coloring für so ziemlich alles
  • Besitzt eine Macro-Funktion
  • Ist per BeanShell scripting-fähig
  • ist per Plugins beliebig erweiterbar und bietet Myriaden an Einstellungsmöglichkeiten
Leider sehr spät erst habe ich bemerkt, dass die aktuelle 4.3 "Pre"-Version sowohl um einiges schneller startet als auch sich grundsätzlich besser mit MacOS verträgt als das 4.2er "Stable Release". Daher bin ich jetzt zumindest auf diesem Feld - momentan - wunschlos glücklich.

muCommander

Ein weiteres Kapitel des Füllens von Lücken im MacOS-Leistungskatalog ist die Suche nach einem vernünftigen Datei-Manager. Auch hier bin ich mit muCommander bei einer Java-basierten Lösung gelandet. Wie der Name suggeriert handelt es sich hier um den Xten Norton Commander Clone mit Doppel-Dateilisten-GUI. Dem Mac-Puristen mag er zu häßlich sein, seine Features jedenfalls können sich sehen lassen. Neben den bekannten Datei-Verwaltungsfunktionen (bei denen wie beim alten Norton die Steuerung per Tastatur hervorragend funktioniert, was sehr praktisch ist) bietet er u.a.:
  • native Verbindungsfunktionen für FTP, SFTP, SMB , HTTP und NFS
  • Pack- und Entpackfunktionen von ZIP und TAR.GZ-Dateien (ersteres ist ein weiterer Blind Spot von MacOS)
  • Browsing innerhalb von Archivdateien dieser Typen
  • Anständige Anzeige von Verzeichnissen (ggü. Finder) nämlich an den Anfang der Dateiliste sortiert so wie es der Rest der Welt auch macht
  • Anständige Anzeige versteckter Dateien (ggü. Finder)
  • Allgemein ein recht intelligentes Problembewältigungsverhalten bei Kopier-/Verschiebeaktionen
Was das Massen-Kopieren von Dateien angeht sind native Lösungen natürlich performanter. Aber für pure Dateiverwaltungs-Aufgaben habe ich unter MacOS bislang kein besseres Freeware-Tool gefunden.

OmniGraffle

Das einzige Nicht-Freeware-Tool in dieser Liste ist eine preisgünstige Software zur Erstellung von Diagrammen und technischen Zeichnungen, vielleicht ähnlich Visio. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit mit der Steuerung ist dies eine recht potentes Tool für diese Aufgabe, in dessen Tiefen ich jedoch noch nicht vorgedrungen bin.

Paintbrush

Für den Windows-Umsteiger, der zwar eigentlich ziemlich zufrieden ist, dem aber doch irgendetwas undefinierbares fehlt, halt das letzte etwas an "Geborgenheit" auf seinem Mac, habe ich hier einen heißen Tip: Paintbrush für MacOS! Ein liebevoll detaillierter Port des - um... beliebten? - Redmonder Pixelmontagetools welches garantiert kein Feature auslässt und noch garantierter keines hinzugefügt hat. Gimme' Paintbrush, and I'm home!

Im Ernst: Die Misere um ein fehlendes Freeware-Grafiktool auf MacOS mit einigermaßen vertretbarer Qualität bin ich bislang noch nicht losgeworden. LiveQuartz, ImageTricks, Pixen, für mich irgendwie alles Rohrkrepierer. Kennt jemand was besseres?

PTHPasteboard

Eine Toolgattung ohne die ich nicht mehr leben kann ist die Multi-Clipboard-Verwaltung. Wer so wie ich standig aber oft unbedacht das Clipboard benutzt und sich dabei immer wieder noch zu brauchende Inhalte überschreibt wird PTHPasteboard lieben. Das Prinzip ist simpel: Das Tool merkt sich die letzten 100 Clipboard-Inhalte auf unbegrenzte Zeit. Über ein Menubar-Symbol können diese als Liste wieder abgerufen werden. Das ist nicht nur äußerst praktisch, wenn man zeitgleich mit mehreren Textbausteinen operiert, es verwandelt das Clipboard auch in so eine Art Datensicherung. Habe ich irgendwo eine Textstrecke derer ich nicht aufgrund unbedachter Operationen verlustig gehen will so kopiere ich sie mir kurzerhand ins Clipboard. Damit ist sie dann auf absehbare Zeit gesichtert.

Sidenote

Für die schnelle Notiz: Ein kleiner Editor der sich auf Hotkey seitlich vom Bildschirmrand einschiebt und der seine Textpuffer automatisch speichert. Der eigentliche EverNote-Ersatz für mich, leider nicht mit der dortigen intelligenten, von Microsofts OneNote geklauten, Verwaltungsfunktion welche neue Inhalte einfach an das Ende eines "Endlos-Tapes" anfügt. Wann kommt EverNote endlich mit ihrer Mac-Version in die Pötte?

Snap'n'Drag

Für die Legastheniker unter uns, die sich die Screenshot-Tastenkombinationen von MacOS nicht merken können oder wollen - so wie ich - gibt es auch hier Tools welche das Leben etwas leichter machen. Snap'n'Drag erlaubt GUI-gesteuerte Screenshot-Funktionen, als Ausschnitt, Gesamtfenster oder per Timer als "Selbstauslöser". Der Clou: Die Capture-Grafik wird im Tool verkleinert angezeigt und kann per Drag&Drop in ein beliebiges anderes Fenster gezogen werden, so z.B. in den Finder um die Grafik zu speichern. Funktioniert aber auch mit anderen Anwendungen z.B. mit Thunderbird um die Grafik in eine E-Mail einzubetten, was einem naturgemäß einige lästige Arbeitsschritte erspart.

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