Spielemesse Essen
Es gibt ja tatsächlich noch Gelegenheiten zu denen man als Vater
zweier...öhm..."lebhafter" Kinder einen gewissen evolutionären Vorteil
genießt. Diese Gelegenheiten stellen sich immer dann ein wenn man die
Kinder mal anderweitig unterbringen konnte um sich Events zuzuwenden,
welche "normale Leute" als stressig empfinden. Dazu gehört der Besuch
der Spielemesse Essen an einem Samstag.
Es war voll. Sehr voll. Vor allem bei den bekannteren/erforlreicheren
Verlagen wie Kosmos, Zoch, Days of Wonder oder Pegasus war der
Bewegungsfreiraum stark begrenzt und egal wo man sich postierte stand
man mindestens drei Leuten gleichzeitig im Weg. Aber auch beim
Spiele-Antiquariat und in der Rollenspiel/Battlegaming-Halle kam echte
Düsseldorfer-Rheinkirmes-Atmösphäre auf. Immer wieder wenn man sich im
10-Zentimeter-Abstand von einer Wand menschlichen Fleisches umgeben
fand dachte unsereins "Hm, jetzt wäre ich ganz schön gestresst, wenn
ich nicht Kinder hätte". Die dann vielleicht aufkeimende nervliche
Belastung konnte ich jedoch jedesmal erfolgreich mit dem Gedanken
"Stell dir vor, die Kinder wären jetzt hier" umgehend in unbegrenztes
und entspanntes Wohlgefallen auflösen.
Jedenfalls war an ein Testspiel bei den etablierten Spiele-Fabrikanten trotz einer Vielzahl von Spieltischen nicht zu denken, es sein denn man postierte sich höchst auffällig und aufdringlich mindestens eine Viertelstunde neben einen Spieltisch um sich zu Ende einer Partie wie die Geier auf die freien Plätze zu stürzen. Da mir das zu doof ist und ich auf solchen Events ständig unter dem Drang bin, alles gesehen zu haben müssen (was bei der verfügbaren Zeit und trotz verkleinertem Aufgebot gegenüber dem Vorjahr schon knapp war) kam das für mich nicht in Frage und ich nutzte den Tag mehr zur Orientierung bzgl. Neuerscheinungen um dann bei Interesse eher den kleinen Spieleladen um die Ecke mit Aufträgen zu beglücken.
Wie dem auch sei. Zu solchen Gelegenheiten wird mir immer wieder klar, dass ich doch als Spielekunde eigentlich leicht ausrechenbar bin. Ich brauche keine genial-ausgefallene, völlig neue Spielidee. Auch Logikspiele vermögen mich selten zu reizen, sie machen mir einfach keinen Spaß. Mir reicht es wenn ein Spiel ausgewogen ist, sowohl was die Spielanteile der Spieler als auch den Schwierigkeitsgrad und die Komplexität angeht, und die Ausstattung etwas her macht. Was den letzten Punkt angeht ist mein oberflächliches Interesse durchaus "käuflich", so bin ich wahrscheinlich an vielen ausgewogenen Spielen desinteressiert vorbeigegangen wobei ich bei schöner Ausstattung (z.B. "Marquis" von LudoArt mit wie poliert glänzenden Münzen aus Metall) automatisch stehen bleibe.
In den Disziplinen die ich schätze scheint "Days of Wonder" zu meinem Favoriten zu werden, zumindest nach dem was ich auf der Messe gesehen habe. Auch wenn ich "Zug um Zug" nicht den großen Wurf finde sind die Spiele immer mit ausreichend Spielelementen versehen die auch ganz nett hergemacht sind. Speziell aufgefallen sind mir die "Piratenbucht" sowie "Schatten über Camelot", was ich schon wegen meiner Affinität zur Artussage wohl mal antesten werde müssen. Letzteres scheint ein weiterer Versuch zu sein, Rollenspiel-Elemente in einem Brettspiel zu verbauen. Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer der einschlägig bekannten Figuren der Tafelrunde und alle zusammen (ja richtig, zusammen, nicht gegeneinander) kämpfen gegen "das Böse", in welcher Form es auch das Spiel bereithalten mag.
Wie auch letztes Jahr versogten wir uns mit einem neuen Sproß aus der Reihe der "Munchkin"-Kartenspiele, welche das Hack&Slay-orientierte Rollenspiel gekonnt und mit viel Insiderwissen verarscht. Diesmal handelte es sich um "Star-Munchin", einer Version welche Star Trek/Star Wars/Babylon 5 bzw. damit verwandte Rollenspiele aufs Korn nimmt.
Was gibt's noch zu berichten? Vielleicht die Tatsache dass ich selbst, als (nicht-fanatischer) Rollenspieler, die Rollenspiel-Halle und den größten Teil ihres Publikums sehr befremdlich finde. Einige dieser Typen tragen ein derart aufgesetzes aber nicht minder penetrantes Selbstbewusstsein plakativ vor sich her dass es nur noch durch die titanische Masse angehäufter Komplexe übertroffen wird, die dahinter an allen Ecken und Enden hervorlugt. Einer von der Sorte ist ja ganz witzig, aber eine Halle voll verschwitzter und ungewaschener Gestalten dieses Typuses hat etwas von einem Blick hinter den Vorhang des Wahnsinns. Offensichtlich mag ich zwar Rollenspiel aber nur die wenigsten Rollenspieler.
Die um 5 Uhr bei mir eintretende "rätselhafte" Ermattung konnte sicherlich durch den schieren Information-Overflow erklärt werden, aber auch dadurch dass ich die Nahrungsaufnahme vor lauter Spielegaffen sträflich vernachlässigt hatte, wie ich mir in einem diesbezüglichen Resümee darlegen konnte: Ein Toast, ein ausserordentlich klägliches Exemplar eines Hotdogs und anderthalb Laugenbrezel seit dem Frühstück. Bei 65 Kilo Lebendgewicht und den damit verbundene knappen Reserven kann einem das schonmal von den Füßen holen. Also wurde alsbald der Heimweg angetreten.
Unterm Strich war es eine nette Erfahrung, halt nur zu überlaufen um wirklich hilfreich zu sein. Werde mal sehen ob ich mir nächstes Jahr nicht unter der Woche einen Tag Urlaub nehme um den Wochenendverkehr zu umgehen.
Jedenfalls war an ein Testspiel bei den etablierten Spiele-Fabrikanten trotz einer Vielzahl von Spieltischen nicht zu denken, es sein denn man postierte sich höchst auffällig und aufdringlich mindestens eine Viertelstunde neben einen Spieltisch um sich zu Ende einer Partie wie die Geier auf die freien Plätze zu stürzen. Da mir das zu doof ist und ich auf solchen Events ständig unter dem Drang bin, alles gesehen zu haben müssen (was bei der verfügbaren Zeit und trotz verkleinertem Aufgebot gegenüber dem Vorjahr schon knapp war) kam das für mich nicht in Frage und ich nutzte den Tag mehr zur Orientierung bzgl. Neuerscheinungen um dann bei Interesse eher den kleinen Spieleladen um die Ecke mit Aufträgen zu beglücken.
Wie dem auch sei. Zu solchen Gelegenheiten wird mir immer wieder klar, dass ich doch als Spielekunde eigentlich leicht ausrechenbar bin. Ich brauche keine genial-ausgefallene, völlig neue Spielidee. Auch Logikspiele vermögen mich selten zu reizen, sie machen mir einfach keinen Spaß. Mir reicht es wenn ein Spiel ausgewogen ist, sowohl was die Spielanteile der Spieler als auch den Schwierigkeitsgrad und die Komplexität angeht, und die Ausstattung etwas her macht. Was den letzten Punkt angeht ist mein oberflächliches Interesse durchaus "käuflich", so bin ich wahrscheinlich an vielen ausgewogenen Spielen desinteressiert vorbeigegangen wobei ich bei schöner Ausstattung (z.B. "Marquis" von LudoArt mit wie poliert glänzenden Münzen aus Metall) automatisch stehen bleibe.
In den Disziplinen die ich schätze scheint "Days of Wonder" zu meinem Favoriten zu werden, zumindest nach dem was ich auf der Messe gesehen habe. Auch wenn ich "Zug um Zug" nicht den großen Wurf finde sind die Spiele immer mit ausreichend Spielelementen versehen die auch ganz nett hergemacht sind. Speziell aufgefallen sind mir die "Piratenbucht" sowie "Schatten über Camelot", was ich schon wegen meiner Affinität zur Artussage wohl mal antesten werde müssen. Letzteres scheint ein weiterer Versuch zu sein, Rollenspiel-Elemente in einem Brettspiel zu verbauen. Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer der einschlägig bekannten Figuren der Tafelrunde und alle zusammen (ja richtig, zusammen, nicht gegeneinander) kämpfen gegen "das Böse", in welcher Form es auch das Spiel bereithalten mag.
Wie auch letztes Jahr versogten wir uns mit einem neuen Sproß aus der Reihe der "Munchkin"-Kartenspiele, welche das Hack&Slay-orientierte Rollenspiel gekonnt und mit viel Insiderwissen verarscht. Diesmal handelte es sich um "Star-Munchin", einer Version welche Star Trek/Star Wars/Babylon 5 bzw. damit verwandte Rollenspiele aufs Korn nimmt.
Was gibt's noch zu berichten? Vielleicht die Tatsache dass ich selbst, als (nicht-fanatischer) Rollenspieler, die Rollenspiel-Halle und den größten Teil ihres Publikums sehr befremdlich finde. Einige dieser Typen tragen ein derart aufgesetzes aber nicht minder penetrantes Selbstbewusstsein plakativ vor sich her dass es nur noch durch die titanische Masse angehäufter Komplexe übertroffen wird, die dahinter an allen Ecken und Enden hervorlugt. Einer von der Sorte ist ja ganz witzig, aber eine Halle voll verschwitzter und ungewaschener Gestalten dieses Typuses hat etwas von einem Blick hinter den Vorhang des Wahnsinns. Offensichtlich mag ich zwar Rollenspiel aber nur die wenigsten Rollenspieler.
Die um 5 Uhr bei mir eintretende "rätselhafte" Ermattung konnte sicherlich durch den schieren Information-Overflow erklärt werden, aber auch dadurch dass ich die Nahrungsaufnahme vor lauter Spielegaffen sträflich vernachlässigt hatte, wie ich mir in einem diesbezüglichen Resümee darlegen konnte: Ein Toast, ein ausserordentlich klägliches Exemplar eines Hotdogs und anderthalb Laugenbrezel seit dem Frühstück. Bei 65 Kilo Lebendgewicht und den damit verbundene knappen Reserven kann einem das schonmal von den Füßen holen. Also wurde alsbald der Heimweg angetreten.
Unterm Strich war es eine nette Erfahrung, halt nur zu überlaufen um wirklich hilfreich zu sein. Werde mal sehen ob ich mir nächstes Jahr nicht unter der Woche einen Tag Urlaub nehme um den Wochenendverkehr zu umgehen.