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Frisches progressives Blut

Aktuell habe ich zwei relativ neue Progressiv-Rock-Bands zwischen die beide einen jeweils sehr eigenen Stil pflegen. Beide haben mit dem, was man heutzutage in der Regel mit Progressiv-Rock verbindet - nämlich hochkomplexes wie uninspiriertes Gedudel, mal überspitzt dargestellt - nicht viel am Hut und schielen trotzdem - oder gerade deswegen - Richtung Massenpublikum. Beiden täte es auf Dauer gut wenn sie ihre stilistische Bandbreite in Zukunft etwas vergrößern.

Mit Amplifier habe ich mich Anfangs schwer getan. Hat man sich aber erstmal an den recht bratigen/unvirtuosen Gitarrenstil gewöhnt stößt man auf gutes Songwriting mit vergleichsweise unverbrauchten Harmonien, die sich zudem ziemlich in die Hirnwindungen fräsen. Das Riff von "O Fortuna" jedenfalls rotiert dort schon seit einigen Tagen ununterbrochen. Ein anderer Anspieltip ist "The Consultancy". Bis auf In- und Outro ist das geradezu radio-affin. Erinnert insgesamt alles ein bisschen an The Tea Party mit denen ich jedoch nie derartig warm geworden bin. Nicht "the best three piece band in the world", wie man selbstbewusst von sich selbst behauptet (den Titel machen King's X und Rush unter sich aus) aber eine willkommene Ergänzung des Fundus.

Verglichen mit Amplifier mit ihrem eher anstrengenden Sound sind Pure Reason Revolution eher die "Chill out"-Variante. Damit will ich nicht gesagt haben dass hier nur leise Töne eine Rolle spielen, tatsächlich können die Jungs (+ ein Mädel) auch Uptempo. Aber alles ist derart harmonisch und melodisch, der Gesang vollkommen klar und kantenlos, dass absolut nichts aneckt. Oft mag ich sowas nicht, hier mache ich aber mal eine Ausnahme da es nicht um des Weichspülens willen geschieht sondern sich einfach nur alles rigoros dem Stil unterordnet. Der ist wahrlich schwer zu beschreiben, da die Vorbilder fehlen. last.fm versucht es mit:

"Spaciger Ambient-Sound trifft auf Led Zeppelin-Riffs, polyphone Beach Boys-Harmoniegesänge, Songstrukturen aus dem 70er-Prog sowie elektronische Bleeps und Blubber scharwänzeln um den guten alten Indierock."

Alles klar soweit? Zum Reinhören taugen z.B. Apprentice of the universe sowie Voices of winter.

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