Black Clouds & Silver Linings (Dream Theater) Einzelkritik
Dream Theater gehören seit ihrem zweiten Album von 1991 zu meinem festen Muskirepertoire. Und wenn sie auch niemals in meine heilige musikalische Dreifaltigkeit aufgenommen werden, so haben sie mir mit konstant guten Alben und einem Musikstil der (in der Regel) technische Brillianz mit gutem Songwriting kombiniert doch über die Zeit einen Lieblingsband-Status abgetrotzt. Seit damals lasse ich weder ein Album noch eine Tour aus.
Stilistisch kann man Dream Theater ebenfalls dem Progressiv-Rock zuordnen, der inzwischen freilich ausgedehnte Ausflüge ins Schwermetallische vornimmt, ansonsten aber auch diverse andere eher entferntere Genres - wie Blues Rock, Jazz, Psychedelic, oder sogar Gospel um nur einige zu nennen - streift. . Black Clouds & Silver Linigs ist das zehnte Studioalbum dem ich aus gegebenen Anlass - und weil ich einfach mal Lust darauf habe - eine Song-Einzelkritik angedeihen lasse.
Stilistisch kann man Dream Theater ebenfalls dem Progressiv-Rock zuordnen, der inzwischen freilich ausgedehnte Ausflüge ins Schwermetallische vornimmt, ansonsten aber auch diverse andere eher entferntere Genres - wie Blues Rock, Jazz, Psychedelic, oder sogar Gospel um nur einige zu nennen - streift. . Black Clouds & Silver Linigs ist das zehnte Studioalbum dem ich aus gegebenen Anlass - und weil ich einfach mal Lust darauf habe - eine Song-Einzelkritik angedeihen lasse.
1. A nightmare to remember
Man kann als Hörer ja soviel falsch machen, wenn man ein neues DT-Album das erste mal konsumiert. Eine Sache z.B. ist es, sich zu sehr auf das erste Gitarrenriff zu konzentrieren dass einem entgegengeworfen wird. Das ist bei "A nightmare..." freilich ziemlich trivial und wird nach einem sehr doomigen Intro - welches man als Einleitung einer Blastbeat-Attacke fehlinterpretieren könnte (bei anderen Bands freilich) - vielleicht etwas ungeschickt exponiert.
Diesen eher schwermetallischen Song sollte man aber besser über seine Dramatik packen, in die sich das Riff dann auch brav unterordnet. War daher für mich eher ein Spätzünder, höre ich aber inzwischen sehr gerne da im Endeffekt doch recht packend, stimmig und rund. Und den Blastbeat gibt es gegen Ende dann überraschenderweise doch noch.
Was aber sowohl hier wie auch im Rest des Albums auffällt: Die Intrumental-Passagen sind allesamt weniger songdienlich als sonst sondern unverblümt als Gitarren/Keyboard-Soloduelle konzipiert. Die gehören rein instrumententechnisch nach wie vor zum Anspruchvollsten was die populäre Musik insgesamt zu bieten hat, sind aber jenseits davon eher überflüssig.
2. A rite of passage
Das eingängigste Stück des Albums wird um ein psychedelisch angehauchtes Gitarrenriff aufgebaut und hat gute, griffige Melodielinien sowie einen ziemlich fett groovenden Mittelteil. Ich mags ,zappe es teilweise gezielt an. Vielleicht der beste Anspieltipp für den interessierten Newcomer.
3. Whither
"He John, zwischen Track 2 und 4 fehlt irgendwie noch ne Ballade. Schreibs'te grad mal eine?"
"Alles klar, ich bin in ner halben Stunde wieder da..."
Whither ist sicherlich nicht im eigentlichen Sinne schlecht, aber doch sehr nichtssagend und aus Balladen-Standardbausteinen zusammengepuzzelt. Im Angesicht früherer Glanztaten wie "Hollow Years" oder "Another day" ist es aber sicher nicht weiter erwähnenswert.
4. The shattered fortress
Eine Kompilation aus Versatzstücken der "Twelve-step Suite", einer Reihe von Songs der vergangenen Alben die logisch zusammengehörten und auf das Konto des Schlagzeugers Mike Portnoy gehen, gleichzeitig - angeblich - der Abschluss dieser Reihe. Ist ziemlich heavy und hat für die ersten Durchgänge ein paar "Cheap thrills" auf Lager, einfach dadurch dass man viele Riffs schon kennt und sofort "drin" ist. Fehlt aber irgendwie jenseits der Rifforgie die richtige "Mitte", weswegen ich den Song momentan eher mittelmäßig finde.
5. The best of times
Ist stilistisch vielleicht der ungewöhnlichste Song und erinnert - zumindest mich - eher an andere einschlägige Progressiv Rock-Gruppen (mit Betonung auf "Rock") wie Spocks Beard etc. Nette Melodien, die mir persönlich vor allem gegen Ende zu glücksbesoffen klingen. Your mileage may vary.
6. The count of tuscany
Eine wilde Reise durch die Nacht im Wagen eines zwielichtigen toskanischen Grafen, nicht weniger beschreibt akustisch der letzte und mit 20 Minuten längste Song des Albums der gleichzeitig meiner Meinung nach der beste des Albums ist. Beginnt mit einem rockigeren und dramatischeren Part und klingt mit eher balladesken Klängen aus. In jedem Fall: Ganz großes Tennis!
Unterm Strich
Black Clouds & Silver Linings ist vielleicht ein Album ohne allzu hervorstechende Höhepunkte, dafür aber auch ohne Totalausfälle so dass man es sehr gut von vorne bis hinten durchhören kann. Nicht der Befreiungsschlag nach zwei eher unterdurchschnittlichen Outputs aber doch ein deutliches Lebenszeichen dem man die Spielfreude doch anmerkt.
Man kann als Hörer ja soviel falsch machen, wenn man ein neues DT-Album das erste mal konsumiert. Eine Sache z.B. ist es, sich zu sehr auf das erste Gitarrenriff zu konzentrieren dass einem entgegengeworfen wird. Das ist bei "A nightmare..." freilich ziemlich trivial und wird nach einem sehr doomigen Intro - welches man als Einleitung einer Blastbeat-Attacke fehlinterpretieren könnte (bei anderen Bands freilich) - vielleicht etwas ungeschickt exponiert.
Diesen eher schwermetallischen Song sollte man aber besser über seine Dramatik packen, in die sich das Riff dann auch brav unterordnet. War daher für mich eher ein Spätzünder, höre ich aber inzwischen sehr gerne da im Endeffekt doch recht packend, stimmig und rund. Und den Blastbeat gibt es gegen Ende dann überraschenderweise doch noch.
Was aber sowohl hier wie auch im Rest des Albums auffällt: Die Intrumental-Passagen sind allesamt weniger songdienlich als sonst sondern unverblümt als Gitarren/Keyboard-Soloduelle konzipiert. Die gehören rein instrumententechnisch nach wie vor zum Anspruchvollsten was die populäre Musik insgesamt zu bieten hat, sind aber jenseits davon eher überflüssig.
2. A rite of passage
Das eingängigste Stück des Albums wird um ein psychedelisch angehauchtes Gitarrenriff aufgebaut und hat gute, griffige Melodielinien sowie einen ziemlich fett groovenden Mittelteil. Ich mags ,zappe es teilweise gezielt an. Vielleicht der beste Anspieltipp für den interessierten Newcomer.
3. Whither
"He John, zwischen Track 2 und 4 fehlt irgendwie noch ne Ballade. Schreibs'te grad mal eine?"
"Alles klar, ich bin in ner halben Stunde wieder da..."
Whither ist sicherlich nicht im eigentlichen Sinne schlecht, aber doch sehr nichtssagend und aus Balladen-Standardbausteinen zusammengepuzzelt. Im Angesicht früherer Glanztaten wie "Hollow Years" oder "Another day" ist es aber sicher nicht weiter erwähnenswert.
4. The shattered fortress
Eine Kompilation aus Versatzstücken der "Twelve-step Suite", einer Reihe von Songs der vergangenen Alben die logisch zusammengehörten und auf das Konto des Schlagzeugers Mike Portnoy gehen, gleichzeitig - angeblich - der Abschluss dieser Reihe. Ist ziemlich heavy und hat für die ersten Durchgänge ein paar "Cheap thrills" auf Lager, einfach dadurch dass man viele Riffs schon kennt und sofort "drin" ist. Fehlt aber irgendwie jenseits der Rifforgie die richtige "Mitte", weswegen ich den Song momentan eher mittelmäßig finde.
5. The best of times
Ist stilistisch vielleicht der ungewöhnlichste Song und erinnert - zumindest mich - eher an andere einschlägige Progressiv Rock-Gruppen (mit Betonung auf "Rock") wie Spocks Beard etc. Nette Melodien, die mir persönlich vor allem gegen Ende zu glücksbesoffen klingen. Your mileage may vary.
6. The count of tuscany
Eine wilde Reise durch die Nacht im Wagen eines zwielichtigen toskanischen Grafen, nicht weniger beschreibt akustisch der letzte und mit 20 Minuten längste Song des Albums der gleichzeitig meiner Meinung nach der beste des Albums ist. Beginnt mit einem rockigeren und dramatischeren Part und klingt mit eher balladesken Klängen aus. In jedem Fall: Ganz großes Tennis!
Unterm Strich
Black Clouds & Silver Linings ist vielleicht ein Album ohne allzu hervorstechende Höhepunkte, dafür aber auch ohne Totalausfälle so dass man es sehr gut von vorne bis hinten durchhören kann. Nicht der Befreiungsschlag nach zwei eher unterdurchschnittlichen Outputs aber doch ein deutliches Lebenszeichen dem man die Spielfreude doch anmerkt.