Der Koala auf der Teststrecke
Über Ubuntu wollte ich also schreiben. Gut, fangen wir also mit meinen eigenen, jüngeren Erfahrungen beim Upgrade auf den Karmic Koala an, was klappt, was zusammenklappt (und wieder 1€ in die Kalauerkasse), und wo wir insgesamt sind.
Das Update
Ich habe zuhause momentan 2 Rechner auf die aktuellste Distribution hochgezogen. Das Update ging wie immer reibungslos, nur bei einigen manuell angepassten Konfigurationsdateien musste man sich - ebenfalls manuell -zwischen alt oder neu entscheiden.Nach dem Neustart war also eigentlich alles in Butter. Effekte wie verschwindende Partitionen oder Probleme mit dem NVidia-Grafiktreiber habe ich nicht zu vermelden.
Der Boot-Prozess
Ubuntu zeigt beim Start nun ein komplett neues Bild. Zunächst wird - in Apple-Manier - einfach nur das Logo angezeigt bevor der X-Server startet und den "Greeter" anzeigt (der diesmal auch auf X basiert weswegen es nach dem Anmelden nicht zwingend wieder einen Grafikmoduswechsel geben muss).Die größte Änderung hat sich unter der Haube getan indem der "Init.V"-Prozess nun gänzlich durch das moderne "Upstart" abgelöst wurde. Angeblich ist dadurch alles wieder etwas schneller geworden, jedoch denke ich nicht wirklich signifikant. Ich zumindest habe keine entscheidende Verbesserung ausgemacht.
Am Greeter selbst scheiden sich wohl die Geister. Wo bislang ein noch sehr Linux-mäßiges Texteingabefeld auf manuelle Eingabe von Benutzername und Kennwort wartete ist Ubuntu UI-Komfort-technisch tatsächlich mal im 21ten Jahrhundert angekommen und bietet eine Benutzerauswahlliste (was, fairerweise zu sagen, auch früher schön möglich war wenn man den Greeter austauschte). Hurra. Das ganze sieht eigentlich auch ganz hübsch aus, arbeitet aber vielleicht noch nicht so "snappy" wie man erwarten würde.
Was Benutzer aber wohl rund um den Globus hier stört ist die fehlende Konfigurierbarkeit dieses Dings, bzw. den Wegfall von diversen Optionen. Zwar kann die Benutzerliste auch wieder weggezaubert werden, was bislang aber nur über GNOME-Registrierung geht.
Insgesamt positiv hervorzuheben bleibt, dass es zumindest nicht langsamer geworden ist :-) und dass der Boot-Prozess nun vom Design her recht integer und modern wirkt. Im Grunde also nur Eye Candy, aber warum auch nicht, man will ja schliesslich auch Kundschaft gewinnen.
Der Desktop
Rein subjektiv hat sich tatsächlich etwas an der Responsivität der Oberfläche getan. Alle Klicks wirken irgendwie schneller, die Ein-/Ausblend-Effekte der Fenster irgendwie sauberer. Das Look & Feel insgesamt ist richtig gut, zumindest solange das System nicht wirklich belastet ist.Die aufpolierte Standard-Oberfläche wirkt für mich wirklich wie ein guter Kompromiss zwischen Design und Usability. Dem untechnischen Standardbenutzer werden sogar eine Reihe hübscher Hintergrundbildchen frei Haus angeboten. Haltet das für unwichtigen Quatsch, es gibt da draussen jede Menge Computerbenutzer die genau so ticken. Auch mein Vater, dem ich Ubuntu aufs Auge gedrückt habe (hauptsächlich wegen dem "Killer-Feature" von Linux: Sicherheit) hat sich schon darüber beschwert dass die Hintergründe ja alle doof aussehen. Ha, wird der sich wundern! Sort of...
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Wolfgang Dienstag 10. November 2009, 22:02
Oliver Mittwoch 11. November 2009, 16:46
Ja, sonst wüsste man die Freiheit unter Linux garnicht richtig zu schätzen ;-)
Ich darf nochmal ausführen:
Ansonsten bin ich mit dem Mac nach wie vor im Reinen. Ich will einfach nur keinen haben :-)