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Gadget-o-Rama



Mobile Technik-Gadgets haben mich fasziniert seitdem ich Aktien in EDV/IT habe. Daher habe ich es mir selten nehmen lassen mich, im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten, mit zeitgemäßen Vertretern dieser Zunft auszustatten. Nur in der letzten, und undiskutabel spannensten, Zeit für digitale Begleiter schwächelte ich bislang. Das hat sich nun geändert, daher dieses kleine Resümee über meine "Gimmicks so far":
Oben links: Casio "Icon Data Bank" SF-A10 - Anfang der 1990er

Ein Flüssigkristall-Display, 4 Zeilen mal 15 Spalten. Eine ansatzweise QUERTY-Tastatur in Taschenrechner-Ausführung. 26 Kilobyte Speicherkapazität. Kein Touchscreen, keine Farbe, keinerlei Konnektivität, nichts. Und dennoch habe ich keines der Geräte die ich nach diesem Primus hatte inbrünstiger mit Daten gefüttert als jenes, mit ungezählten Notizen, Terminen, Kontakten etc. Man muss dem Gerät auch zugute halten dass es mit wirklich sinniger und robuster Firmware ausgestattet war, die für die damaligen Möglichkeiten durchaus als benutzerfreundlich beschrieben werden kann.

Heute mag man diese Geräte als vorsintflutliches Datengrab belächeln. Aber Ich kann mich noch gut an den "Chill" bei dem Gedanken daran erinnern, dass da ein kleines mobiles DIng ist dass ich immer und überall abfragen kann und dass meine Gedanken immer und überall aufnehmen würde wenn ich es brauchte. Das hatte vor zwanzig Jahren ansich schon was von Science Fiction. Was dem noch folgen sollte, sowohl was Gadgets als auch die Vernetzung in der IT der Zukunft anging, traute sich ja noch niemand zu ahnen.

Oben Mitte: Casio "Cassiopeia" E-10G - 1999

Vermutlich das einzige mal dass ich mich wirklich als Geräte-Pionier fühlen durfte: Ebenfalls mit Flüssigkristall-Display ausgestattet, jedoch bereits grafisch und per Stylus als Touchscreen zu bedienen. Das Ding ist im Vergleich zu den anderen Geräten ein rechter Trümmer mit nicht eben stromlinienförmigen Design.

Ich habe wenige Erinnerungen an den praktischen Gebrauch von "Cass". Ich erinnere mich daran, dass gerade Windows CE 2.0 einen ausgesprochenen unausgegorenen Eindruck machte. Die Handschrift-Erkennung, über welche man das Ding mit Text füttern konnte, hatte mehr was von einem Glücksspiel. Und der Typ der die Suuuper-Idee hatte, die Doppelklick-Funktion von Desktop-Betriebssystemen einfach auf einen PDA als "Stylus-Stakkato" zu übernehmen schmort hoffentlich heute noch im Exil. Alles in allem ein Experiment, sowohl von mir als auch von Casio, das uns beide wohl nicht überzeugt hat.

Oben rechts: Palm m505 - 2002

Vor allem bei den frühen Geräten machte gerade die Software den Unterschied über Wohl oder Wehe. Eben darum habe ich den Palm trotz seiner offensichtlichen Hardware-Limitierungen geliebt. Innovatives, robustes und auf die Plattform zugeschnittenes Betriebssystem, lange Akku-Laufzeit. Jede Menge freie Software. Abstürze ein Fremdwort. So war das damals als Palm-Besitzer.

Da sah man gerne über das - gerade nach heutigen Maßstäben  - mikrige Display mit seinen verwaschenen Farben hinweg.  Der Palm war ein zuverlässiger Begleiter in allen Lagen. Die Stylus-Eingabe funktionierte, nachdem man die obligatorische "Geheimschrift" halbwegs im Rückenmark hatte, richtig gut. Die Synchronisierung von Kontakten, Kalender etc. mit dem Desktop ebenso. Sogar Blogs laden  - über den Desktop - und offline lesen war schon drin.

Alles in allem ein Meisterstück das einen regelrecht wehmütig werden lässt, vor allem wenn man Palms heutige Situation bedenkt: Mit dem Pre ist einfach zu viel Potential liegen gelassen worden. Die Software stimmt wohl immer noch, aber die windige Verarbeitung und geradezu lächerliche Akkulaufzeit bedeutete für mich ein No-Go.

Unten links: HP iPAQ H1930 - 2005

Auch wegen zeitgenössisch schwacher Palm-Konkurrenzgeräte trieb es mich wider Willen in die Ärme der Windows-Plattform zurück. Dieses Gerät hatte Licht und Schatten, im Großen und Ganzen haben wir uns aber gut arrangiert. Windows Mobile 2003 hatte die gröbsten Patzer glattgebügelt, und dabei das übliche "Windows-Feeling" behalten (Startmenü, Bunt, windige Software, häufige Abstürze). Akku-Laufzeit eigentlich gut und durchaus viele Möglichkeiten, die leider durch den (sehr) schwachen Prozessor dieses Gerätes teilweise zunichte gemacht wurden.

Grundsätzlich hatte dieser iPAQ noch keine eingebaute drahtlose Konnektivität. Später habe ich dies durch die Anschaffung einer Wifi-SD-Karte korrigiert und konnte danach sogar über meinen Pocket PC Mails abrufen und den Feed-Reader aktualisieren. Ja im Internet surfen ging theoretisch auch, aber ihr wollt nicht wissen WIE gruselig das in der Vor-iPhone-Ära auf einem PDA war. Die so ziemlich coolste Anwendung die ich mit dem Ding hinbekommen habe war eine Offline-Version der Wikipedia als E-Book. Die Möglichkeit, dann im Urlaub zu jedem dahergelaufenen, altehrwürdigen Gemäuer Infos abrufen zu können (und der Familie damit auf die Nerven zu gehen ) hatte schon was von "Per Anhalter durch die Galaxis", wie die Wikipedia-Macher schon ganz richtig anmerkten.

Unten rechts: HTC Desire - 2010

Meine gerade zwei Wochen alte (und auf dem Bild leider etwas unterbelichtete) Neuanschaffung. Und was die Technik angeht ist selbst mein aktuellste Vorgänger Lichtjahre von diesem Ding entfernt. Das Teil ist kein Handy, kein PDA, eher sowas wie meine persönliche IT. WLAN,Bluetooth, UMTS, GPS, Neigungs- und Bewegungssensoren, Kamera, Kompass und weiß der Teufel was noch. Es ist schlicht unfassbar was für einen Schub diese Geräteklasse bekommen hat, mal ganz abgesehen davon dass sie endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Wer hätte gedacht dass das Handy dazu die Eintrittstür sein würde? Jemand wie ich der Telefonieren in jeder Form hasst sicherlich nicht.

Betrieben wird das Gerät vom  Google-Betriebssystem Android, das einen sehr potenten, wenn auch nicht "super-intuitiven" Eindruck macht. Aber bekanntlich kann ich mit der Notwendigkeit des Herumfrickelns wesentlich besser leben als mit "limitation by design" (ja, ganz richtig, Apple-Seitenhieb). Und für meinen Geschmack gibt es bereits Massen an Software - leider mit einer verbreiteten Bezahlkultur was für eine Linux-Plattform ausserordentlich ungewöhnlich ist. Zudem ist es per Java programmierbar was ich sicherlich zumindest einmal ausprobieren werde, vermutlich um einen MP3-Player speziell für meine Anforderungen zu kreieren.

Nun organisiere, maile, twittere ich also zukünftig auch mobil und bin in der "Generation Online" angekommen. Hier wäre ein zynischer Kommentar über die Risiken dieser gesellschaftlichen Entwicklung angebracht, den ich aber aktuell nicht überzeugend auf die Reihe kriege (vielleicht weil ich nicht überzeugt bin). Aber ich bin sicher ihr wisst, wo ihr sowas bei Bedarf herbekommt. Ich bin dann jetzt erstmal Apps installieren...
Kommentare:

Racheengel Sonntag 07. November 2010, 13:25

Was diese Geräte angeht warst und bist du aber auch immer eine zuverlässige Informations- und Beratungsquelle gewesen (mein Palm T|X, gestern Windows Phone 7, ...). Interessant aber vor allem, dass du alle Geräte noch besitzt und sie nicht im allgemeinen eBay Wahn veräußert hast.

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