--- Herkömmliche Marken ---

ir werden tagtäglich mit ihren Logos im Werbefernsehen bombardiert! Whisky ansich ist weit davon entfernt, ein exklusives Gebräu zu sein, bedenkt man die Anzahl an "kommerziellen" Whiskys, die derart angeboten werden. Um es vorwegzunehmen: Vieles davon ist Schund, ob es nun aus Schottland kommt oder nicht! Einige der bekannteren Marken halte ich schlichtweg für widerwärtig und man sollte sich wundern, zu welchen Geschmacksbrutalitäten einige Kentucky Bourbon-Marken fähig sind. Das spottet teilweise jeglicher Beschreibung.

Diese "Freitod"-Tropfen detailliert zu kritisieren ist eine Arbeit für jemanden, dem sehr, sehr langweilig ist. Beschäftigen wir uns hier lieber mit den ausgesuchten Marken, die man trotz breiter Vermarktung recht gut trinken kann:

Tullamore Dew
Diese Sorte wurde von mir lange Zeit als die "billigst-trinkbare" Variante propagiert. Diesen Rang hat ihr "Glen Grant" weitestgehend abgelaufen. Dennoch hat Tullamore Dew seine Existenzberechtigung darin, daß er der einzige irische Whisky ist, den man fast überall bekommt und auch tatsächlich trinken kann. Er ist leicht, herb und recht süffig.

Glen Grant
Dieser, tatsächlich außergewöhnlich helle, Scotch ist das preisgünstigste, mit dem man sich zufrieden geben sollte. Erstaunlicherweise handelt es sich laut Etikett tatsächlich um einen Malt. Er ist relativ süß und muß sich den Vorwurf gefallen lassen, etwas verwässert zu sein. Dennoch kann er, auch pur getrunken, durchaus gefallen.

Jack Daniels
Man mag über diesen Bourbon sagen was man will: Meiner Meinung nach ist er den Scotchmarken seiner Preisregion - etwa Johnnie Walker oder Ballantines - vorzuziehen. Ich habe es bereits erwähnt, Jack Daniels ist sehr süffig, er trinkt sich wie Limonade. Ich muß zugeben, von dieser Sorte auch schon die eine oder andere Flasche auf dem Gewissen zu haben. Es gibt halt gewisse Gelegenheiten, zu welchen man für Feinheiten eh' keinen Sinn hat und sich eigentlich nur mal so richtig zünftig... und im Übrigen muß man hier auch kein schlechtes Gewissen haben, seinen Whisky 'on the rocks' zu trinken.


Lagerung von Whiskyfässern in der Glenfiddich-Brauerei

Glenfiddich
Es gibt tatsächlich einen Single Malt, der einer breiten Masse zugänglich ist. Glenfiddich ist ein Highland Malt, bei dem sich teilweise die Geister scheiden. Viele Leute halten ihn für (zu) scharf, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Bei einigen meiner Freunde, die diese Meinung geäußert haben, bin ich mir nicht recht sicher, ob dies wirklich das Problem ist, oder vielmehr die Tatsache, daß es sich um einen kommerziellen Single Malt handelt. Das scheint für viele einen Widerspruch darzustellen. Tatsächlich gibt es deutliche Argumente für diese Marke. So ist sie z.B. eine der beiden einzigen Brauereien in Schottland, die ihren Whisky mit demselben Quellwasser verdünnt, mit dem er auch gebraut wurde. Glenfiddich kommt ohne Altersangabe und ist oft die obere Preisgrenze der Supermarkt-Whiskys neben dem etwas charakterlosen Chivas Regal. Ich persönlich habe immer eine Flasche Glenfiddich im Haus und kann ihn als leicht erhältliche, typische Scotchmarke nur empfehlen.