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Black Clouds & Silver Linings (Dream Theater) Einzelkritik

Dream Theater gehören seit ihrem zweiten Album von 1991 zu meinem festen Muskirepertoire. Und wenn sie auch niemals in meine heilige musikalische Dreifaltigkeit aufgenommen werden, so haben sie mir mit konstant guten Alben und einem Musikstil der (in der Regel) technische Brillianz mit gutem Songwriting kombiniert doch über die Zeit einen Lieblingsband-Status abgetrotzt. Seit damals lasse ich weder ein Album noch eine Tour aus.

Stilistisch kann man Dream Theater ebenfalls dem Progressiv-Rock zuordnen, der inzwischen freilich ausgedehnte Ausflüge ins Schwermetallische vornimmt, ansonsten aber auch diverse andere eher entferntere Genres - wie Blues Rock, Jazz, Psychedelic, oder sogar Gospel um nur einige zu nennen - streift. . Black Clouds & Silver Linigs ist das zehnte Studioalbum dem ich aus gegebenen Anlass - und weil ich einfach mal Lust darauf habe - eine Song-Einzelkritik angedeihen lasse.

In the city tonight...



Von diesem Mozart-Typen hab ich schonmal was gehört. Hat zwar seine beste Zeit hinter sich aber für 'nen gepflegten Gig ist man ja scheinbar nie zu alt.

SuzieV


Mit Suzanne Vega habe ich nun alle Acts meiner persönlichen musikalisch-heiligen Dreifaltigkeit, bestehend aus Mike Oldfield, ihr und King's X, konzertmässig erschlossen. Und Vorsicht: Auch diese Rezension wird wieder eine schamlose Lobhudelei.

Mit einer mir bislang unbekannten deutschen Sängerin, die sich einfach "Maria" nannte wurde der "etwas andere Konzertabend" (zumindest was meine Gewohnheiten angeht) eingeleitet. Schon hier regierten sehr sanfte, subtile Töne und eine Nachtclub-Atmosphäre die irgendwie was von David-Lynch-Fillmen hatte (nein, keine roten Lampenschirme, aber trotzdem...)

Dieser Eindruck wurde freundlich durch die zweiköpfige Band jener jungen Künstlerin unterstützt, die auch von einem Regisseur zusammengecastet hätte sein können: Ein scheuer, lockenköpfiger Perkussionist mit eher hageren Zügen und ein dunkler, bärenhafter Akustik-Gitarrist mit breitem, ausdrucksvollem Gesicht untermalten die Folk/Avantgarde-Stücke sowohl akustisch wie optisch aufs passenste.

Mrs. Vega fiel nach etwas über einer Stunde über ihr eigenes musikalisches Schaffenswerk mit einer ähnlich bemerkenswerten Besetzung her. Sie selbst an der Akustik-Gitarre (siehe Bild) wurde von eim ergrauten, hageren E-Gitarrist und einem  gedrungenen E-Bassisten begleitet. Nichts sonst. Kein Schlagzeug, kein Percussion.

Dadurch waren die Interpretationen ihrer - überwiegend mehr als 20 Jahre alten - Setlist-Titel natürlich ungewöhnlich, aber  umso interessanter und vor allem intensiver: Marlene on the wall,  Small blue thing, Caramel, Blood makes noise... Kommt mir nicht mit Gänsehaut-Feeling, wenn ihr nicht da wart wisst ihr ja garnicht was das ist.

Stimmlich ist die gute Frau absolut auf der Höhe, auch wenn sie natürlich nicht zu den Oktav-Akrobaten gehört sondern mehr ins Singer/Songwriter-Genre passt. Man sieht ihr an dass es für sie das Natürlichste der Welt ist, mit einer Gitarre umgeschnallt auf der Bühne zu stehen und ihre Kreationen mit der ihr ganz eigenen, subtilen Emotionalität vorzutragen.

Nur eines hat sie scheinbar in ihren inzwischen gut drei Jahrzehnten als Profi-Musikern noch nicht gelernt: Nach ca. anderthalb Stunden verlässt sie und ihr Ensemble mit ein paar hastig gemurmelten Abschiedsworten die Bühne. Das Publikum wähnt aufgrund der sehr knappen Verabschiedung dass eine Zugabe drin ist und fordert diese ein. Die drei kommen wieder auf die Bühne, spielen ein weiteres Stück, gehen wieder, ebenso überstürzt wie zuvor.

Selbes Szenario, das Publikum fordert Verlängerung. Das Trio erscheint wieder, rasselt ein Stück runter (ich glaube "In Liverpool", oder war das schon vorher?), geht wieder. Das wiederholt sich noch einmal mit "Some Journey" bis dem Publikum dämmert, dass lange und erklärendere Abschiedsworte - wie sie andere Bands benutzen um zu sagen "war schön mit euch aber jetzt möchten wir doch nach hause" - nicht Mrs. Vega's Ding sind und trollt sich. Hat sich schon was mit diesen in sich gekehrten Musikern, das hätte mir auch bei Oldfield passieren können.

Whatever, es war ein durch und durch gelungener Abend mit einer großen, unverwechselbaren Künstlerin die wir hoffentlich noch öfter auf deutschen Bühnen bewundern dürfen.

Hunde und Katzen

Und schon die erste tiefere Wahrheit der ich dank Twitter habhaft wurde. Über die emotionale Differenz unserer beliebtesten Haustiere:

Dogs: You feed me and take care of me! ...you must be a god!

Cats: You feed me and take care of me! ...I must be a god!


(und zwar von niemand geringerem als Devin Townsend, einem jener musikalischen Egomanen denen ich soviel Input verdanke und die mir mindestens genauso unheimlich in ihrer unbegrenzten Schaffenskraft sind)

Zwitschern


Ich weiss, die Hype-Kurve senkt sich gerade wieder herunter, und es ist cool über Twitter zu schreiben "hab mal reingeschaut und nicht kapiert was das soll, blöken wir nicht schon viel zu viel Privates/Uninteressantes ins Web? *ModerneMedienKritisier*".

Ich habe jetzt selbst mal reingeschaut, und eigentlich finde ich es irgendwie witzig.

Nicht selbst twittern that is, but die Tweets von anderen Leuten abonnieren und in regelmäßigem wie unvorhersehbarem Fluss mit Updates, Hinter-/Unsinnigkeiten und sonstigen Informations- und Kommunikations-Schnipseln gefüttert zu werden.

Und dabei ist es wirklich erfrischend sinnlos. Irgendwie auf derselben Ebene wie flapsige Kommentare, Fußnoten etc. eigentlich über jede Kommunikationsform sinnlos sind. So what? Halten wir deswegen jetzt alle die Klappe und machen nur den Mund auf wenn zertifiziert gehaltsvolle Informationen im Angebot sind?

Ein weiterer Punkt für Twitter: Es ist schlicht zu einfach. Man hört das Mr./Mrs. X/Y neuerdings twittert. Man meldet sich an und abonniert ihn/sie per singulärem Klick. Hat man erstmal ein paar leidlich interessante Twitterer gefunden durchstöbert man deren Following-Liste und stößt wieder auf den einen oder anderen interessanten Menschen. Von da aus ist es nur ein unbedachter Klick bis man auch mit deren Tweets versorgt wird.

Die Clients sind bis auf die Anmeldeinformationen ebenfalls wartungsfrei: Eine chronologische Liste von Tweets. Darunter eine Eingabebox für eigene Ergüsse. Basta!

Und ich hatte mir ja nicht träumen lassen wieviele der Typen denen ich meinen kulturellen Input verdanke im Netz rumzwitschern. Dutzende Schauspieler, Musiker und sonstiges Kulturvolk. Ok zugegeben: Vornehmlich die Crews abgesetzter Science-Fiction-Serien :-) Da versetzt sich Brent Spiner dadurch, dass er seine eigenen Tweets nicht mehr abonniert in ein separates Raum-Zeit-Kontinuum und ruft Wil Wheaton um Hilfe. Nathan Fillion reist derweil durch Europa und versorgt uns mit seinen Impressionen, fragt nach was man in Berlin denn so alles machen kann und fährt daraufhin dann doch lieber nach Amsterdam wo, wie er uns mitteilt, die Leute alle irgendwie beängstigend "slender and gorgeous" sind. Nick Frost dreht derweil gerade irgendwo in New Mexico einen neuen Film und teilt uns brühfrisch mit, dass New Mexico jetzt in "Mexico Zero" umbenannt wird, während Mexico selbst sich ab sofort "Mexico Classic" nennt. David Lynch letztlich versorgt uns per täglichem Video mit Informationen über .... das Wetter in Los Angeles, und sonst nichts.

Ja, also seht selbst was ihr damit anfangt. Ich jedenfalls bin das hier, vielleicht ist in meiner Following-Liste ja auch für euch was dabei. Und wer weiss, vielleicht lasse ich mich ja auch mal dazu herab selbst mal was zu zwitschern.

Google Squared: Nicht hilfreich aber irgendwie witzig






Das Dock ist besser als die Startleiste


Ironischerweise gelange ich zu dieser klaren Einsicht erst nachdem ich sowohl MacOS als auch Windows lange hinter mir habe.

Jetzt auf Linux/Ubuntu habe ich die freie Auswahl. Ich kann ein Gnome-Panel mit einem Startleisten-ähnlichen Anwendungs-Umschalter ausstatten (was ich lange hatte). Und ich kann stattdessen auf eine der zahllosen Mac-Dock-Nachbauten zurückgreifen (wovon ich Cairo Dock bevorzuge und was ich nun im Einsatz habe).

Simples Fazit: Das Dock spart Platz, es organisiert einen Haufen offener Anwendungen wesentlich besser, übersichtlicher und "more accessible" als die Startleiste.

Benutze ich einen Startleisten-ähnlichen Anwendungsumschalter so bin ich ständig in Versuchung, offene Fenster zu schliessen nur um die Anwendungsliste wieder handhabbar zu bekommen und schliesse mir damit in schöner Regelmäßigkeit Programme die ich eigentlich noch brauche. Das ist mit dem Dock nun Geschichte. Die Icons verbrauchen dramatisch weniger Platz und sind wegen der "Wave"-Funktion genauso sicher anwählbar. Die Fenstertitel vermisse ich nicht, sind eh selten eine Hilfe.

Ich kann das Dock statt am unteren/oberen Bildrand auch an der Seite andocken ohne seine Funktionalität zu beeinträchtigen, was vor allem im Multi-Monitor-Betrieb Gold wert ist. Ich kann es ebenso mit diversen Gadgets ausstatten wie die Startleiste.

Nebenher dient das Dock auch als Anwendungs-Quickstarter, der sinnigerweise Quickstart-Einträge mit Instanzen desselben Programms zu einem Icon verschmilzt.

Weiterhin informiert mich das Dock dezent per Animation darüber, dass Anwendungen die aktuell im Hintergrund laufen Eingaben verlangen. Über die Sub-Docks sind diverse weitere Funktionalitäten möglich, z.B. Verzeichnisse durchsuchen, Schnellstarter anbieten (wovon ich zugegeben bislang nichts kenne was ich für wirklich praktikabel halte).

Und es sieht natürlich viel schicker aus.

Nebenher behalte ich das Gnome-Panel jedoch um darin weiterhin das Gnome-Anwendungsmenü (entspricht dem Windows-Startmenü) unterzubringen. Bzgl. dem Starten von Applikationen ist das Dock nur ein Tool unter mehreren welches für die "Every Day Use"-Anwendungen genau richtig ist. Danach kommt der Quicksilver-Clone Gnome-Do, für alle Gelegenheits-Anwendungen/Webseiten/Aktionen. Danach das Anwendungsmenü für den Rest und den Überblick.

Allein dieses Anwendungs-Trio deckt für mich 80% dessen ab was MacOS in meinen Augen wirklich an besseren Desktop-Konzepten zu bieten hat. Und die Fähigkeit schnell und gezielt zwischen Anwendungen hin- und herschalten zu können, bzw. sie starten zu können ohne groß herumsuchen zu müssen, ist für den Poweruser oft gleichbedeutend mit einem reibungslosen Arbeitsablauf, ergo mit der Essenz des Betriebssystems schlechthin.

Realsatire

So gesehen auf www.torfabrik.de, einer Fansite von Borussia Mönchengladbach:



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